Baugeschichte der Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt"
Die heutige barocke Pfarrkirche besaß zwei Vorgängerbauten am selben Platz mit vermutlich nicht sehr geringeren Ausmaßen. Nach dem Stadtbrand von 1673 wurde diese Kirche nur mehr notdürftig repariert. Erst im Frühjahr 1709 konnte unter Pfarrer Anton Ulrich Gstöll mit einem Neubau begonnen werden, dem wohl Entwürfe des Füssener Klosterbaumeisters Johann Jakob HERKOMMER zugrunde lagen. 1714 verlegte man den Kirchturm auf die Südseite des Langhauses und verband die ehemals nur von ihrer Westseite her zugängliche Katharinenkapelle durch eine große Arkade mit dem Langhaus. Zudem wurde die Krypta bis auf eine schmale Gruft zwischen Chorantritt und Hochaltar zugeschüttet. Der mächtige Hochaltar von Gottfried WÖRLE aus Vils (um 1690) weist über den seitlichen Durchgängen Skulpturen des hl Ulrich und des hl. Antonius von Padua auf, die nach neueren Forschungen dem Pfrontner Bildhauer Maximilian HITZELBERGER zuzuweisen sind. Die heutige Orgel auf dem Obergeschoß der Westempore besaß drei Vorgänger, während der Prospekt jeweils weitgehend beibehalten wurde. Die jetzige Orgel, ein von der Firma Gebrüder Mayer (Feldkirch, Vlbg.) in das historische Gehäuse (Anwander 1790) eingebautes mechanisches Instrument wurde 1995 eingeweiht. Heute befinden sich fünf Glocken im Turm der Pfarrkirche von denen die beiden älteren von 1524 (Glocke Susanna in e, 1200 kg) und 1769 (Sterbeglocke in b, ca 60 kg) stammen. Die anderen drei Glocken in g, a und c wurden erst 1950 angefertigt. Für weitere Informationen und Beschreibungen zur Pfarrkirche „ Mariä Himmelfahrt“ liegt eine Broschüre in der Pfarrkirche (Schriftenstand) auf.
St.-Anna Kirche
An der Nordseite der Gemeinde liegt unterhalb der Burgruine Vilseck das kleine Kirchlein St. Anna. Burg, Kirche und Hammerschmiede (ehemals Waffenschmiede) bilden ein wunderbares Ensemble, das immer schon Anziehungspunkt vieler Wanderer war, nicht zuletzt der Wittelsbacher, die sich im 19.Jahrhundert hier samt Gefolge oft aufhielten. Betritt der Besucher die Kirche, so fällt die Schlichtheit auf. An der Nordwand des Langhauses sind auf Sockeln zwei Holzskulpturen angebracht: eine Figurengruppe, welche die Engelserscheinung des hl. Joseph im Traum darstellt. Signiert und datiert Johann HOBBS 1713 /1715. Der Hochaltar birgt ein Altarblatt mit der Darstellung der Mutter Anna, des hl. Joachim und der lesenden Maria. Die St. Anna Kirche dient heute oft als Hochzeitskirche. Jeweils an den Montagen im Mai finden hier gern besuchte Maiandachten statt. In der Bittwoche pilgert die Pfarrgemeinde hierher, um den Segen für Arbeit, Haus und Feld zu erbitten. Eigentlich sollte die Kirche 1778 abgebrochen werden, doch den Bürgern der Gemeinde gelang es, dies zu verhindern.
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